Warum ein gebrauchtes E-Bike eine kluge Wahl sein kann
E-Bikes sind teuer – ein solides Modell kostet schnell 2.500 bis 4.000 Euro, Premium-Bikes sogar 5.000 Euro und mehr. Gebrauchte E-Bikes bieten eine attraktive Alternative: Moderne Technik zu deutlich günstigeren Preisen. Besonders 1-3 Jahre alte Modelle mit geringer Laufleistung sind echte Schnäppchen.
Doch Vorsicht: Ein gebrauchtes E-Bike kann auch zur Kostenfalle werden, wenn Akku, Motor oder Rahmen Schäden aufweisen. In diesem umfassenden Ratgeber erfährst du, worauf du beim Kauf eines gebrauchten E-Bikes achten musst, wie du den Akku-Zustand richtig prüfst, welche Preise fair sind und welche Fallen du unbedingt vermeiden solltest.
Die wichtigsten Vorteile und Risiken im Überblick
Vorteile eines gebrauchten E-Bikes
Preis: Spare 40-60% gegenüber Neupreis – ein 3 Jahre altes E-Bike für 3.000 Euro Neupreis bekommst du gebraucht für 1.300-1.600 Euro
Wertstabilität bereits durchlaufen: Der größte Wertverlust passiert in den ersten 2 Jahren – danach stabilisiert sich der Preis
Bewährte Technik: Du siehst Langzeit-Bewertungen und bekannte Probleme des Modells – keine bösen Überraschungen mehr
Sofort verfügbar: Keine Wartezeiten wie bei Neurädern (die oft 2-6 Monate Lieferzeit haben)
Nachhaltigkeit: Ein gebrauchtes E-Bike schont Ressourcen und reduziert CO₂-Emissionen
Risiken beim Gebrauchtkauf
Akku-Verschleiß: Der Akku ist das teuerste Verschleißteil – schwache Akkus kosten 400-900 Euro Ersatz
Versteckte Schäden: Stürze, Risse im Rahmen, defekte Elektronik – nicht alles ist auf den ersten Blick sichtbar
Keine Gewährleistung bei Privatkauf: “Gekauft wie gesehen” – bei Defekten bleibst du auf den Kosten sitzen
Veraltete Technik: Ältere Motoren-Generationen sind schwächer, lauter und schwerer als aktuelle Modelle
Ersatzteil-Probleme: Bei exotischen Marken oder alten Modellen (über 5 Jahre) können Ersatzteile fehlen
Die ultimative Checkliste für den Gebrauchtkauf
1. Akku-Zustand prüfen – das wichtigste Kriterium
Der Akku macht 30-40% des E-Bike-Wertes aus und ist das teuerste Verschleißteil. Hier musst du besonders gründlich prüfen:
Ladezyklen auslesen
Moderne E-Bikes speichern die Anzahl der Ladezyklen. So lässt du sie auslesen:
Bosch-Systeme:
- Beim Bosch-Fachhändler (kostenlose Diagnose in 5 Minuten)
- Mit Bosch eBike Connect App (bei neueren Modellen)
- Über Bosch Diagnostic Tool (nur Händler)
Shimano-Systeme:
- E-Tube Project App (Smartphone-Verbindung)
- Beim Shimano-Händler
Yamaha-Systeme:
- Nur beim Yamaha-Händler auslesbar
- Keine App-Lösung verfügbar
Bewertung der Ladezyklen:
- 0-100 Zyklen: Sehr gut, Akku fast neuwertig
- 100-300 Zyklen: Gut, normale Nutzung
- 300-500 Zyklen: Merklicher Verschleiß, noch 80-90% Kapazität
- 500-800 Zyklen: Deutlicher Verschleiß, nur noch 70-80% Kapazität
- Über 800 Zyklen: Akku-Tausch in 1-2 Jahren nötig
Praxistipp: Wenn der Verkäufer die Ladezyklen nicht kennt oder nicht auslesen lassen will, ist Vorsicht geboten. Seriöse Verkäufer lassen das vorab beim Händler machen.
Reichweitentest durchführen
Zahlen sind gut, aber eine Probefahrt ist besser. Mache einen Reichweitentest:
- Akku voll laden lassen (oder Verkäufer zeigt 100% beim Kauf)
- 20-30 km fahren mit moderater Unterstützung (Eco oder Tour-Modus)
- Verbrauch prüfen: Bei einem 500-Wh-Akku sollten nach 25 km noch 60-70% übrig sein
Warnsignale:
- Akku verliert bei moderater Fahrt mehr als 40% in 30 km → Verschleiß hoch
- Akku-Anzeige springt plötzlich von 50% auf 20% → Zellen defekt
- Starker Leistungsabfall unter 30% → Akku-Ende naht
Äußere Akku-Inspektion
Prüfe den Akku visuell auf Schäden:
❌ Keine Kaufsignale:
- Risse oder Dellen im Gehäuse
- Schwellungen (Akku wirkt aufgebläht)
- Rost oder Korrosion an Kontakten
- Verfärbungen oder Brandspuren
- Feuchtigkeitsspuren im Gehäuse
✅ Gute Zeichen:
- Sauberes, intaktes Gehäuse
- Kontakte sauber und ohne Korrosion
- Akku sitzt fest im Rahmen (kein Wackeln)
- Ladegerät original (mit Markenlogo)
2. Motor und Antrieb checken
Motor-Test während der Probefahrt
Fahre mindestens 30 Minuten und achte auf:
Normale Funktion:
- Motor setzt sanft ein, keine Verzögerung
- Unterstützung gleichmäßig über alle Modi
- Kein Schleifen, Klackern oder metallische Geräusche
- Motor bremst nicht spürbar, wenn Unterstützung endet (25 km/h)
Warnsignale:
- Motor ruckelt beim Anfahren oder unter Last
- Ungewöhnliche Geräusche (Pfeifen, Schleifen, Klackern)
- Unterstützung setzt verzögert ein oder aus
- Fehlermeldungen am Display
- Motor wird ungewöhnlich heiß (nach 30 Min Fahrt)
Praxistipp: Fahre unbedingt einen steilen Berg hoch (mindestens 10% Steigung). Hier zeigen sich Motor-Schwächen am deutlichsten.
Motor-Generation prüfen
Achte auf die Motor-Generation – neuere sind besser:
Bosch:
- Performance Line CX Gen 4 (ab 2020): Aktuell, leise, kräftig – top
- Performance Line CX Gen 3 (2018-2019): Noch sehr gut
- Performance Line CX Gen 2 (2016-2018): Okay, aber lauter und schwerer
- Älter als Gen 2: Nur günstig kaufen, Ersatzteile werden knapp
Detaillierte Informationen zu allen Motorengenerationen und deren Unterschieden findest du in unserem E-Bike Motoren Vergleich.
Shimano:
- EP8 (ab 2020): Aktuell, sehr gut
- E8000 (2018-2020): Solide, etwas schwächer
- E7000/E6100: Ältere Generation, nur für City/Trekking okay
Yamaha:
- PW-X3 (ab 2021): Top
- PW-X2 (2019-2021): Gut
- PW-X (2017-2019): Okay, aber veraltet
Kette, Ritzel und Verschleiß prüfen
E-Bikes belasten den Antrieb stärker als normale Räder:
Ketten-Verschleiß messen:
- Mit Kettenlehre (beim Händler oder selbst kaufen für 10 Euro)
- 0,5% Längung: Kette okay
- 0,75% Längung: Kette tauschen (ca. 30-50 Euro)
- 1,0% Längung: Kette UND Ritzel tauschen (ca. 150-200 Euro)
Ritzel und Kettenblätter:
- Zähne gleichmäßig, nicht haifischförmig abgenutzt
- Keine Rost- oder Verschleißspuren
- Kette läuft sauber, springt nicht
Kosten einplanen: Bei gebrauchten E-Bikes über 3.000 km solltest du mit 100-200 Euro für neuen Antrieb rechnen.
3. Rahmen und Struktur untersuchen
Rahmen auf Risse und Schäden prüfen
Rahmenrisse sind ein absolutes K.O.-Kriterium – das E-Bike ist dann wertlos:
Kritische Stellen untersuchen:
- Schweißnähte (besonders am Steuerrohr, Tretlager, Hinterbau)
- Rund um Aufnahmen für Schutzbleche, Gepäckträger
- Ausfallenden (wo das Hinterrad sitzt)
- Unter dem Lack (auf Abplatzungen achten – darunter können Risse sein)
Praxistipp: Nimm eine Taschenlampe mit und leuchte alle Schweißnähte genau ab. Fotografiere verdächtige Stellen und zeige sie einem Händler.
Unfallschäden erkennen:
- Verbogener Lenker oder Vorbau
- Lackschäden an untypischen Stellen (Unterseite Oberrohr, Gabelkrone)
- Delle im Rahmen
- Scheibe verbogen oder Gabel verzogen
❌ Bei sichtbaren Rahmenrissen oder -dellen: Nicht kaufen, egal wie günstig!
Gabel und Dämpfer (bei Fullys)
Federgabel:
- Taucht die Gabel beim Einfedern gleichmäßig ein? (Auf Vorderrad drücken)
- Keine Öl-Leckagen an den Standrohren
- Gabel federt nach Kompression sauber zurück
- Keine Knackgeräusche beim Einfedern
Dämpfer (Fully):
- Gleichmäßiges Ein- und Ausfedern
- Keine sichtbaren Öl-Leckagen
- Luftdruck korrekt (Sag ca. 25-30%)
Service-Kosten: Federelemente brauchen alle 100-200 Betriebsstunden Service (150-300 Euro). Frage nach letztem Service-Termin.
4. Bremsen testen
Hydraulische Scheibenbremsen sind Standard bei E-Bikes – sie müssen einwandfrei funktionieren:
Bremsen-Check:
- Bremshebel haben klaren Druckpunkt (nicht schwammig)
- Bremsen greifen sofort und gleichmäßig
- Keine Schleif- oder Quietschgeräusche
- Bremsbeläge noch mindestens 2 mm stark (von vorne in Bremssattel schauen)
- Bremsscheiben plan, nicht verzogen oder verschlissen
Warnsignale:
- Schwammiger Druckpunkt → Bremse muss entlüftet werden (50-80 Euro pro Bremse)
- Scheiben stark verschlissen (unter 1,5 mm) → Tausch nötig (40-80 Euro pro Scheibe)
- Beläge unter 1 mm → Sofortiger Tausch nötig (20-40 Euro)
Kosten: Bremsen-Service (Entlüften + neue Beläge) kostet 80-150 Euro – verhandle das beim Preis.
5. Elektronik und Display checken
Display-Test:
- Display zeigt alle Informationen korrekt (Geschwindigkeit, Akkustand, Unterstützungsstufe)
- Keine Pixel-Fehler oder Risse
- Beleuchtung funktioniert (bei beleuchteten Displays)
- Alle Tasten reagieren
Beleuchtung:
- Front- und Rücklicht funktionieren
- Kabel intakt, keine Brüche oder offene Stellen
- Licht wird vom Akku gespeist (nicht Batterie)
Fehlerspeicher auslesen:
- Beim Bosch/Shimano/Yamaha-Händler auslesen lassen (oft kostenlos)
- Gespeicherte Fehler zeigen frühere Probleme (Motor-Überhitzung, Akku-Fehler etc.)
6. Laufräder und Reifen prüfen
Laufräder:
- Räder drehen sich gleichmäßig (nicht eiern)
- Speichen intakt, keine gebrochenen Speichen
- Felgen nicht verbogen oder eingedellt
- Naben laufen rund (kein Spiel oder Knacken)
Reifen:
- Profiltiefe noch ausreichend (mindestens 2-3 mm)
- Keine Risse in Flanken (altersbedingt bei über 5 Jahren)
- Reifendruck korrekt
Kosten: Neue Reifen kosten 40-80 Euro pro Stück, Laufrad zentrieren 20-40 Euro.
7. Ausstattung und Zubehör
Sollte vorhanden sein:
- Original-Ladegerät (wichtig! Ersatz kostet 80-150 Euro)
- Schlüssel für Akku und Rahmenschloss (falls vorhanden)
- Bedienungsanleitung (oder online verfügbar)
- Optional: Zweiter Akku, Gepäckträger, Schutzbleche
Nice-to-have:
- Kaufbeleg (Garantie-Nachweis, Diebstahlschutz)
- Service-Nachweise (Inspektionen dokumentiert) – fehlende Wartungsbelege können auf versteckte Mängel hindeuten
- Original-Verpackung (bei sehr neuen Bikes)
Nach dem Kauf eines gebrauchten E-Bikes empfiehlt sich eine professionelle E-Bike Wartung und Inspektion beim Fachhändler, um den genauen Zustand zu überprüfen und notwendige Wartungsarbeiten durchführen zu lassen.
Wo kaufe ich am besten ein gebrauchtes E-Bike?
Fachhändler mit Gebrauchtrad-Angebot
Vorteile:
- Gewährleistung (meist 12 Monate)
- Inspektion und Durchsicht vor Verkauf
- Oft neue Verschleißteile (Kette, Bremsbeläge)
- Beratung und Service nach Kauf
- Sichere Zahlung
Nachteile:
- 10-20% teurer als Privatkauf
- Begrenzte Auswahl
Kosten-Beispiel: Ein 2 Jahre altes E-Bike (Neupreis 3.000 Euro) kostet beim Händler ca. 1.900-2.200 Euro, privat 1.600-1.900 Euro.
Empfehlung: Für Einsteiger die sicherste Option.
Privatkauf (eBay Kleinanzeigen, Bikemarkt.de, Facebook Marketplace)
Vorteile:
- 20-30% günstiger als Händler
- Große Auswahl
- Direkter Kontakt zum Vorbesitzer (Nutzungshistorie erfragen)
Nachteile:
- Keine Gewährleistung (“gekauft wie gesehen”)
- Höheres Risiko für Betrüger oder gestohlene Räder
- Selbst technische Prüfung nötig
Sicherheits-Tipps für Privatkauf: ✅ Persönliche Übergabe (KEIN Versand!) ✅ Probefahrt mindestens 30 Minuten ✅ Kaufvertrag mit Rahmennummer schreiben ✅ Verkäufer zeigt Original-Kaufbeleg (Diebstahlschutz) ✅ Zahlung bar bei Übergabe (kein Vorkasse) ✅ Treffen an öffentlichem Ort (bei hohen Summen)
❌ Warnsignale für Betrug:
- Preis deutlich unter Marktwert (z.B. 3 Jahre altes Bosch-E-Bike für 800 Euro)
- Verkäufer will nur Versand, keine Besichtigung
- Keine Bilder oder nur Stock-Fotos
- Verkäufer kann keine technischen Fragen beantworten
- Druck zum schnellen Kauf (“andere Interessenten”)
- Zahlung per Überweisung vor Besichtigung
Online-Plattformen für geprüfte Gebrauchträder
rebike, Upway, greenstorm:
- Geprüfte und überholte E-Bikes
- 12-24 Monate Gewährleistung
- Versand möglich
- 10-15% teurer als Privatkauf
Für wen geeignet: Käufer ohne technisches Know-how, die Sicherheit wollen.
Was ist ein fairer Preis?
Faustregel für Wertermittlung
Grundregel: Pro Jahr verliert ein E-Bike 20-25% seines Neupreises.
Beispiel-Rechnung (Neupreis 3.000 Euro):
- Nach 1 Jahr: 2.200-2.400 Euro (ca. 75% des Neupreises)
- Nach 2 Jahren: 1.700-2.000 Euro (ca. 60% des Neupreises)
- Nach 3 Jahren: 1.300-1.600 Euro (ca. 45% des Neupreises)
- Nach 4 Jahren: 1.000-1.300 Euro (ca. 35% des Neupreises)
Faktoren, die den Preis beeinflussen
Akku-Zustand (größter Faktor):
- Akku schwach (über 500 Zyklen) → Minus 400-700 Euro
- Akku neuwertig (unter 100 Zyklen) → Plus 200-300 Euro
Laufleistung:
- Unter 1.000 km → Wie neu
- 1.000-3.000 km → Normale Nutzung
- 3.000-5.000 km → Merkliche Nutzung, Verschleißteile nötig
- Über 5.000 km → Minus 15-20%
Zustand:
- Neuwertig (keine Kratzer) → Plus 10-15%
- Gebrauchsspuren (Kratzer, Lackschäden) → Minus 10-15%
- Rost, Dellen, Schäden → Minus 20-30%
Modelljahr vs. aktuelle Generation:
- Aktuelle Motor-Generation → Wert stabil
- Überholte Generation (z.B. Bosch CX Gen 2 bei aktuell Gen 4) → Minus 15-20%
Marke und Nachfrage:
- Gefragte Marken (Cube, Kalkhoff, Haibike, Riese & Müller) → Wert stabiler
- Noname-Marken → Minus 20-30% (kaum Nachfrage)
Preisvergleich durchführen
Bevor du kaufst, prüfe den Marktwert:
- eBay Kleinanzeigen: Suche nach identischem Modell + Baujahr
- Bikemarkt.de: Spezialisierte MTB/E-Bike-Börse
- Fahrrad-XXL Gebrauchtrad-Börse: Händlerpreise als Obergrenze
- Neu-Preis prüfen: Auf Hersteller-Website oder bei Fachhändler
Verhandlungsspielraum: Bei Privatkauf sind 10-15% Preisreduktion realistisch, wenn du Mängel findest (z.B. Verschleißteile nötig, Akku schwach).
Kaufvertrag und Übergabe
Das muss im Kaufvertrag stehen
Ein schriftlicher Kaufvertrag schützt beide Seiten:
Pflichtangaben:
- Namen und Adressen von Käufer und Verkäufer
- E-Bike-Modell, Marke, Farbe
- Rahmennummer (wichtig bei Diebstahl-Check!)
- Kaufpreis
- Datum der Übergabe
- “Gekauft wie gesehen” (bei Privatkauf)
- Unterschriften beider Parteien
Optional, aber empfohlen:
- Kilometerstand (falls Display zeigt)
- Ladezyklen (falls ausgelesen)
- Akku-Seriennummer
- Mitgeliefertes Zubehör (Ladegerät, Schlüssel, etc.)
Vorlage: Kostenlose Kaufvertragsvorlagen gibt es beim ADFC oder online.
Übergabe-Checkliste
✅ E-Bike entspricht der Beschreibung ✅ Probefahrt durchgeführt (mindestens 30 Minuten) ✅ Alle Mängel im Vertrag notiert ✅ Kaufbeleg vom Verkäufer erhalten (Diebstahlschutz) ✅ Ladegerät, Schlüssel, Zubehör vollständig ✅ Rahmennummer im Vertrag stimmt mit Rahmen überein ✅ Zahlung bar bei Übergabe (Quittung!) ✅ Verkäufer löscht ggf. E-Bike aus seiner App (Bosch/Shimano Connect)
Versicherung und Diebstahlschutz
Gebrauchtes E-Bike versichern
Auch gebrauchte E-Bikes sollten versichert sein:
Hausratversicherung mit Fahrradklausel:
- Gilt meist nur für Neuwert – bei Gebrauchträdern schwierig
- Prüfe, ob Zeitwert (aktueller Wert) versichert ist
Spezielle E-Bike-Versicherung:
- Diebstahl + Teilkasko (Schäden, Vandalismus, Verschleiß)
- Kosten: 8-15% des E-Bike-Wertes pro Jahr
- Beispiel: 2.000-Euro-E-Bike = ca. 160-300 Euro/Jahr
Lohnt sich nur bei: E-Bikes über 2.000 Euro Wert, unsicheren Abstellorten, häufiger Nutzung.
Diebstahlschutz
- Gutes Bügelschloss (Abus Granit X-Plus, Kryptonite New York)
- GPS-Tracker (PowUnity, ca. 150 Euro + 60 Euro/Jahr Abo)
- Rahmennummer notieren und fotografieren
- E-Bike registrieren (bei Polizei oder ADFC-Codierung)
Häufige Fehler beim Gebrauchtkauf vermeiden
❌ Akku-Zustand nicht geprüft → Teurer Ersatz nach wenigen Monaten ❌ Keine Probefahrt → Mängel fallen erst später auf ❌ Zu altes Modell gekauft (über 5 Jahre) → Ersatzteilprobleme ❌ Noname-Motor → Keine Ersatzteile, kein Service ❌ Keinen Kaufvertrag gemacht → Bei Problemen keine Absicherung ❌ Ohne Händler-Check gekauft → Versteckte Schäden übersehen ❌ Zu teuer gekauft → Marktwert nicht geprüft
✅ So machst du es richtig: ✅ Akku-Zustand gründlich prüfen (Ladezyklen + Reichweitentest) ✅ Probefahrt mindestens 30 Minuten, inkl. Berg ✅ Nur Marken-Motoren (Bosch, Shimano, Yamaha) ✅ Kaufvertrag mit Rahmennummer schreiben ✅ Bei Unsicherheit: Händler-Check (50-100 Euro) ✅ Marktwert recherchieren und vergleichen
Fazit: Mit der richtigen Vorbereitung zum Gebraucht-Schnäppchen
Ein gebrauchtes E-Bike kann eine ausgezeichnete Wahl sein – wenn du die wichtigsten Prüfpunkte beachtest und den fairen Preis kennst. Die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
Akku ist entscheidend:
- Ladezyklen auslesen (unter 300 = gut, über 500 = Vorsicht)
- Reichweitentest durchführen
- Akku-Ersatz kostet 400-900 Euro – verhandle das ein
Gründlich prüfen:
- Probefahrt mindestens 30 Minuten (inkl. steiler Berg)
- Rahmen auf Risse untersuchen
- Motor-Geräusche und Fehlermeldungen checken
- Verschleißteile-Zustand bewerten (Kette, Bremsen, Reifen)
Fairer Preis:
- Pro Jahr 20-25% Wertverlust vom Neupreis
- Akku-Zustand und Laufleistung einbeziehen
- Marktwert auf eBay Kleinanzeigen und Bikemarkt.de vergleichen
Sicherer Kauf:
- Am sichersten: Fachhändler (mit Gewährleistung)
- Privatkauf: Kaufvertrag, Kaufbeleg prüfen, persönliche Übergabe
- Vermeide: Angebote ohne Besichtigung, deutlich unter Marktwert, kein Kaufbeleg
Top-Tipp: Nimm beim Kauf eine erfahrene Person mit (Mechaniker-Freund, E-Bike-Fahrer) oder zahle 50-100 Euro für einen Händler-Check. Das kann dich vor teuren Fehlkäufen bewahren.
Mit dieser Checkliste und etwas Geduld findest du ein zuverlässiges gebrauchtes E-Bike, das dir viele Jahre Freude bereitet – zu einem fairen Preis und ohne böse Überraschungen.
Viel Erfolg bei der Suche nach deinem gebrauchten E-Bike!



